Studie zu Auswirkungen des Klimawandels und generellen Stressfaktoren auf die KarpfenteichwirtschaftStaatliche Beihilfen: Kommission bittet um Stellungnahmen zur vorgeschlagenen Überarbeitung der EU-Beihilfevorschriften für die Land- und Forstwirtsch
Verband der deutschen Binnenfischerei und Aquakultur e. v.
Aufgabe und Zweck des VDBA ist die nationale, gemeinschaftliche und internationale Vertretung aller Belange der deutschen Fischzucht, Fischhaltung sowie der Seen- und Flussfischerei. Der VDBA setzt sich für den Natur-, Gewässer- und Tierschutz ein. Er fördert die Union der Berufsfischer und Angler und ist Mitglied im Deutschen Fischerei-Verband e. V..
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Events
PECH committee meeting, Fischereiausschuss
30.11.2023
Brüssel,
Tagung des Fischereiausschusses. Nähere Infos hier.
Naturland - Aquakultur und Fischerei
09.06.2024
Online
Die Young Fishermen laden am Donnerstag, 09.06.2022 um 19:30 Uhr zum Onlinevortrag mit dem Thema "Naturland Aquakultur und Fischerei" ein.
Die Referent*innen Nicole Knapstein (sustain seafood) und Jonathan Schlkeyken (Naturland) werden über verschiedene Akspekte der "Bio-Fisch-Zertifizierung" sprechen.
Der Vortrag findet über Webex statt. Die Nutzung kann über den Browser erfolgen. Ein Download der Software ist nicht erforderlich.
Link: shorturl.at/axKM2
• Zertifizierung Aquakultur - national & international
• Zertifizierung Naturland Wildfisch – marine Fischerei und Binnenfischerei
• Entwicklung & Marktchancen zertifizierter Produkte
• Naturland Netzwerk & Service
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Erzeuger
29.11.2023
Fischerei-Exkursion des Landesfischereiverbands Sachsen-Anhalt in die Oberpfalz
Vom 07. bis 08. Oktober unternahm der Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt, gefördert durch Mittel der Fischereiabgabe des Landes Sachsen-Anhalt, seine diesjährige Lehrfahrt. Ziel der Busreise war die Oberpfalz mit seinen 14.000 Teichen und über 10.000 Kilometern Fließgewässern. Derzeit erzeugen noch etwa 2000 Teichwirte, zumeist im Nebenerwerb, ein Viertel der bundesdeutschen Spiegelkarpfenmenge in der Region.
Erstes Ziel war ein Besuch des Teichwirtschaftlichen Beispielbetriebs Wöllershof (Foto), der seit über 50 Jahren Sitz der Fachberatung für Fischerei in Niederbayern ist. Am Standort wird die Fischbrut für die heimischen Teichwirtschaften erzeugt, außerdem finden dort zahlreiche Arterhaltungsprogramme statt. Fischarten, wie Karausche, Schmerle, Schlammpeitzger, Nerfling, Nase und Barbe werden reproduziert, um die genetische Vielfalt in den Gewässern Süddeutschlands zu erhalten. Fischwirtschaftsmeister und Standortleiter Kevin Bäumler erläuterte während einer Führung durch die Teichanlage und des Bruthauses, worauf es unter anderem bei der Zucht und der Fütterung der am stärksten vom Aussterben bedrohte Tiergruppe der Welt, den Stören, ankommt. Dr. vet. Bernhard Feneis, Präsident des Verbands der Deutschen Binnenfischerei und Aquakultur und Tierarzt in der Region, nahm sich ebenfalls Zeit für die Reisegruppe und erklärte unter anderem, wie Karpfenläuse und Kiemenwürmer durch Besatz und Management kontrolliert werden können und wie Salzbäder für verschiedene Störaltersklassen dosiert werden sollten. Zudem konnten sich die Mitglieder untereinander austauschen und mehr über die derzeitige Fischereipolitik auf Bundes- und Europaebene erfahren.
Nach dem Mittagessen startet eine interessante Betriebsbesichtigung im Fischereibetrieb Stier. Neben den Möglichkeiten zur Nutzung von Holzvergasern zur Energiegewinnung, wurde über die halbautomatische Produktion von Schwarzen Soldatenfliegenlarven zur Fischernährung und über die Zander- und Garnelenhaltung referiert. Die Funktionsweise des installierten Holzvergasers, der durch ein 1200°C heißes Pyrolyseverfahren das angeschlossene Blockheizkraftwerk antreibt, wurde an der Anlage erläutert. Durch die Verwendung von acht Schüttmetern Hackschnitzel pro Tag kann eine thermische Abwärme von 140KW erzeugt werden. Diese Energie reicht aus, um eine 30°C Kreislaufanlage für Garnelen, eine 24°C Kreislaufanlage für Zander, eine 34°C warme Klimakammer für Soldatenfliegen sowie eine Warmwasseraufbereitung am Standort zu betreiben. Die Soldatenfliegenlarven werden mit einer Mischung aus Weizenkleien und Fischabfällen ernährt und weisen innerhalb von 7 Tagen eine beeindruckende 250-fache Gewichtszunahme auf. Im Hotel „Zur Alten Post“ in Bärnau ließ die Reisegruppe den Abend bei einem zünftigen Essen und Kamingesprächen, gemütlich ausklingen.
Nach dem Sonntagsfrühstück besuchte die Reisegruppe das Fischereimuseum in Tirschenreuth. Die Führung, geleitet von einer Teichwirtin und einem Fischwirt aus der Region, bot eine umfassende Darstellung der Historie der Karpfenproduktion in der Oberpfalz. Es wurde erklärt, dass der ton-, lehm- und kaolinhaltige Boden sich ideal für die Anlage von Weihern und Teichen eignete. Diese künstlich geschaffenen Gewässer dienten der Sicherung von Siedlungen, dem Betrieb von Wasserkraftanlagen und nicht zuletzt der Fischproduktion. Die Anlage von Teichen begann in der Region im 11. Jahrhundert, und die Blütezeit der Teichwirtschaft erstreckte sich von der Mitte des 14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Dies war eine Reaktion auf die Agrarkrise des späten Mittelalters, die nach dem Ausbruch der großen Pest von 1347 bis 1351 zu stark gesunkenen Getreidepreisen führte. Der Verkauf von Getreideüberschüssen war wenig profitabel, weshalb Bauern und feudale Grundherren nach neuen Einkommensquellen suchten. Spezialkulturen wie Wein- und Hopfenanbau sowie die Fischzucht boten lukrative Alternativen, die in der Region stark ausgebaut wurden.
Der Besuch wurde durch eine Tour durch das Zisterzienserklosters Waldsassen abgerundet. Die Zisterzienser legten ebenfalls besonderen Wert auf Wasserbau und Gewässernutzung. Jedoch wurde auch der klösterliche Teichbau vor allem betrieben, als der Fisch im Vergleich zum Getreide teuer war. Mit dem Anstieg der Getreidepreise endete die Ära des Teichbaus in der Region. Durch die Teichbewirtschaftung über die Jahrhunderte hinweg konnte „Das Land der tausend Teiche“ bis in unsere Zeit erhalten werden. Das Teichgebiet gilt heute als einzigartige Kulturlandschaft und einer der artenreichsten Lebensräume Deutschlands.
Die Lehrfahrt wurde durch die gemeinsamen Erlebnisse, die interessanten Gespräche und die geteilten Momente zu einer unvergesslichen Erfahrung. Der Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt drückt seinen Dank an alle Beteilligten aus und lädt herzlich alle Fischereiinteressierten zur nächsten Lehrfahrt nach Dänemark vom 04. bis 06.10.2024 ein.
Erzeuger
22.11.2023
FEAP-Stellungnahme zum Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofs über die EU-Aquakulturpolitik
Die Federation of European Aquaculture Producers äußert sich zu dem Bericht des EuRH und der Antwort der Kommission
"Die europäische Aquakultur ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lebensmittelsicherheit, aber ihr stagnierender Zustand muss innerhalb dieses Jahrzehnts behoben werden."
Der Europäische Rechnungshof (ERH) veröffentlichte letzte Woche einen Sonderbericht über die EU-Aquakulturpolitik mit dem Titel "Stagnierende Produktion und unklare Ergebnisse trotz erhöhter EU-Finanzierung "1. Gleichzeitig veröffentlichte die Europäische Kommission eine Antwort2 auf dieses Dokument.
In seinem Bericht untersuchte der ERH, ob die Europäische Kommission (EK) und die Mitgliedstaaten (MS) die nachhaltige Entwicklung der EU-Aquakultur wirksam gefördert haben. Er kam zu dem Schluss, dass sich der strategische Rahmen der EU für die Aquakultur in den letzten Jahren zwar verbessert hat, die Aquakultur in der EU jedoch kaum gewachsen ist und es keine zuverlässigen Indikatoren gibt, um die Nachhaltigkeit des Sektors und den Beitrag der erhöhten EU-Finanzierung zur Entwicklung der EU-Aquakultur zu verfolgen.
Der ERH empfiehlt, die Mitgliedstaaten bei der Beseitigung der Hindernisse für die nachhaltige Entwicklung der EU-Aquakultur zu unterstützen, die EU-Mittel gezielter einzusetzen und die Überwachung der Leistung der EU-Mittel und der ökologischen Nachhaltigkeit zu verbessern.
In ihrer Antwort an den Rechnungshof, die zur gleichen Zeit veröffentlicht wurde, geht die Kommission auf ihre Arbeit im Bereich der Aquakultur ein, einschließlich der strategischen Leitlinien für 2021, der offenen Koordinierungsmethode, des Unterstützungsmechanismus für die Aquakultur und der teilweisen Überwachung des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) und des Europäischen Fonds für die maritime Wirtschaft, Fischerei und Aquakultur (EMFAF). Die Europäische Kommission räumt jedoch ein, dass sie im Rahmen der geteilten Mittelverwaltung nicht in der Lage ist, die Wirksamkeit der Verwendung von EU-Mitteln oder, noch weiter gefasst, die ökologische Nachhaltigkeit der EU-Aquakultur insgesamt zu überwachen. Die Kommission ist der Ansicht, dass es eine solide Grundlage gibt, die es dem EU-Aquakultursektor ermöglicht, zu wachsen und sein volles Potenzial im Hinblick auf den Beitrag zu den Zielen des Europäischen Grünen Deals zu erreichen. Die Kommission ist jedoch der Ansicht, dass es noch zu früh ist, um die Ergebnisse der neuen Strategie zu bewerten.
Was die Finanzierung der Aquakultur betrifft, so stimmt die Kommission zu, dass eine solide Überwachung notwendig ist. Gleichzeitig ist sie der Ansicht, dass das Kontrollsystem des EMFAF auf der Grundlage der Erfahrungen mit dem EMFF verbessert und vereinfacht wurde.
Der FEAP ist davon überzeugt, dass die Aquakultur in der EU ein großes Potenzial für die Bereitstellung von Nahrungsmitteln aus dem Wasser, für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Schaffung von Arbeitsplätzen hat, wie dies auch in anderen Teilen der Welt der Fall ist. Außerdem kann die derzeitige Stagnation der Aquakultur in der EU überwunden werden, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.
Abgesehen von einigen Lücken, die der FEAP in dem Sonderbericht* des Rechnungshofs festgestellt hat, ist der FEAP der Ansicht, dass der Rechnungshof im Allgemeinen einen gründlichen Bericht vorgelegt hat, der die Situation, die Herausforderungen und die administrativen Unzulänglichkeiten der Aquakulturentwicklung in der EU beschreibt. Zu unserer größten Besorgnis hält FEAP die Antwort der Europäischen Kommission jedoch für kurzsichtig.
Die Kommission erkennt die wirklichen Gründe, die das Potenzial der Aquakultur in der EU hemmen, nicht an und bietet auch keine Lösungen an.
Der ERH hat auf eine ineffektive Raumplanung für die Aquakultur und komplizierte Genehmigungsverfahren als Gründe hingewiesen, genau wie die EK in ihren strategischen Leitlinien für 2021. In Wirklichkeit sind dies jedoch nur Symptome eines Problems und nicht die eigentlichen Ursachen für die Situation.
Die FEAP nimmt in dieser Pressemitteilung Stellung zum Sonderbericht des ECA und zur Aquakulturpolitik der EU im Allgemeinen.
FEAP stimmt mit ECA darin überein, dass sich der strategische Rahmen der EU für die Aquakultur in den letzten Jahren verbessert hat. Da es jedoch noch zu früh ist, um die Ergebnisse einer solchen neuen Strategie zu bewerten, betont dieser Verband, dass die Strategie 2021 der Europäischen Kommission nicht ausreichen wird, um das gleiche Wachstum des Sektors wie in anderen Ländern wie Norwegen, Großbritannien, der Türkei oder in vielen anderen Teilen der Welt zu erreichen.
Der ERH hat zu Recht festgestellt, dass im Zeitraum 2014-2020 in der EU nur sehr wenige neue Aquakulturbetriebe gegründet wurden, obwohl öffentliche Mittel zur Verfügung stehen. Der FEAP kann verstehen, dass der ERH möglicherweise nicht genügend Überblick hat, um diese Situation vollständig zu erklären, aber die Kommission sollte darüber Bescheid wissen. Die EU-Kommission ist sich bewusst, dass das Wachstum der Aquakultur durch übermäßigen Verwaltungsaufwand aufgrund einer übereifrigen Umsetzung von Umweltvorschriften, ungleichen Wettbewerbsbedingungen gegenüber Importen und verwirrenden Informationen für die Verbraucher gebremst wird.
Wenn die EU der Aquakultur wirklich wieder zu einem bedeutenden Wachstum verhelfen und ihre wichtige Rolle in einem nachhaltigen europäischen Lebensmittelsystem, einer blauen Wirtschaft und einer strategischen Lebensmittelautonomie sicherstellen will, müssen grundlegende Fragen sowohl von der Europäischen Kommission als auch darüber hinaus angegangen werden.
FEAP hat zwei Aktionsbereiche identifiziert, um die Situation zu verbessern: Ambition und Kohäsion.
(1) Die Nahrungsmittelproduktion in der EU muss zu einem Ziel mit ähnlichem Stellenwert wie der Umweltschutz werden.
Der europäische Aquakultursektor setzt sich für die Wiederherstellung und den Schutz der natürlichen Umwelt ein. Außerdem kann Aquakultur nur in Gewässern mit einem guten ökologischen Zustand betrieben werden. Aquakultur findet in öffentlichen Gewässern statt, direkt in der natürlichen Umwelt, weshalb die Umsetzung der Umweltgesetze einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Aquakultur hat. Die meisten Mitgliedstaaten (und ihre Regionen) sind jedoch mit der Umsetzung der EU-Umweltpolitik überfordert, so dass für die Entwicklung der Aquakultur in diesen Ökosystemen nur sehr wenig Raum bleibt. Es kommt vor, dass das einzige Ziel der Umweltbehörden der Mitgliedstaaten derzeit der Naturschutz und die Erfüllung ihrer rechtlichen Verpflichtungen ist. Das Ergebnis ist, dass die Nahrungsmittelproduktion in der natürlichen Umwelt für diese Behörden unwichtig ist, während sie gleichzeitig den Schlüssel für die Genehmigung der Planung und Lizenzierung neuer Aquakulturanlagen in der Hand halten. Aus diesem Grund ist die Zukunft der Aquakultur in der EU düster.
Das Potenzial der Aquakultur in der EU kann nur dann ausgeschöpft werden, wenn die Nahrungsmittelproduktion in der EU zu einem Ziel mit ähnlichem Stellenwert wie der Umweltschutz wird, einschließlich der Festlegung quantitativer Produktionsziele. Die FEAP ist davon überzeugt, dass beide Ziele miteinander vereinbar sind und betont, dass die Europäische Kommission sich mit der Blauen Transformation3 der FAO befassen sollte, um die vom Europäischen Rechnungshof in seinem Sonderbericht aufgezeigten Probleme umfassend anzugehen. Die Verbesserung des derzeitigen Rechtsrahmens und die effiziente und effektive Nutzung des EMFF/EMFAF sind von untergeordneter Bedeutung, um die Stagnation der Aquakulturproduktion in der EU zu lösen. Die wichtigste Lehre, die man von der FAO ziehen kann, ist, dass die Umweltpolitik mit den Zielen der Nahrungsmittelproduktion in Einklang gebracht werden sollte.
(2) Wie die Landwirtschaft braucht auch die Aquakultur eine gemeinsame Politik
In den Verträgen der Europäischen Union wird die Aquakultur in ihrer Bedeutung nicht gleichgesetzt mit anderen Sektoren der primären Nahrungsmittelproduktion wie Landwirtschaft und Fischerei. Aus diesem Grund hat die Union noch nie eine spezifische und wirksame gemeinsame Politik für die Aquakultur definiert oder umgesetzt. Die wichtigsten EU-Instrumente zur Förderung der Entwicklung der Aquakultur sind heute die nicht verbindlichen strategischen Leitlinien, die mehrjährigen nationalen Strategiepläne der Mitgliedstaaten, der Austausch von Informationen und bewährten Verfahren zwischen den Mitgliedstaaten sowie der Europäische Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds. In diesem Sinne weist der FEAP darauf hin, dass das mangelnde Wachstum des EU-Aquakultursektors seiner Ansicht nach eine direkte Folge des Fehlens einer gemeinsamen Aquakulturpolitik ist.
Die FEAP schlägt kühn vor, die politische und rechtliche Stellung der Aquakultur innerhalb der EU zu ändern und eine gemeinsame Aquakulturpolitik zu schaffen. FEAP ist der Meinung, dass dies auch durch ein spezielles Segment für die Aquakultur in der Gemeinsamen Fischereipolitik, gleichberechtigt mit der Fangfischerei, oder durch einen eigenen Abschnitt in der Gemeinsamen Agrarpolitik erreicht werden könnte. Eine Gemeinsame Aquakulturpolitik könnte den nötigen Druck ausüben, um die öffentlichen Verwaltungen anzugleichen und die technischen Engpässe bei der Raumplanung und den Genehmigungsverfahren zu beseitigen, um nur einige zu nennen.
* FEAP-Stellungnahme zu den Unzulänglichkeiten des ECA-Berichts
Einer der Mängel des ECA-Sonderberichts besteht darin, dass er sich auf die potenziellen negativen Aspekte der Aquakultur konzentriert, es aber versäumt, diese Möglichkeiten gegen die positiven Aspekte abzuwägen, und die positiven Aspekte explizit herauszustellen: effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen, geringer Kohlenstoff-Fußabdruck, geringer Verbrauch von Raum und Süßwasser und die Bereitstellung von sehr nahrhaften Lebensmitteln. Die FEAP stimmt mit der Europäischen Kommission darin überein, dass solche negativen Auswirkungen derzeit wahrscheinlich nicht in ausreichendem Maße auftreten, um den guten ökologischen Zustand von großen Meeresgebieten zu beeinträchtigen.
Die FEAP teilt mit dem ERH und der Kommission die gleichen Bedenken hinsichtlich der Bedeutung von Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Verwendung von EU-Mitteln für die Aquakultur. Dieser Verband versteht jedoch nicht, warum der ERH überrascht ist, dass fast alle förderfähigen Projekte für eine EMFF-Finanzierung ausgewählt werden. Für FEAP wäre es überraschend, dass Projekte, die die Ziele der Gemeinsamen Fischereipolitik verfolgen, nicht berücksichtigt werden.
Was schließlich die Indikatoren betrifft, so stimmt der FEAP mit dem ERH und der EK darin überein, dass es derzeit keine offiziellen Indikatoren gibt, um zu überprüfen, ob sich der Sektor nachhaltig entwickelt. In diesem Zusammenhang hat die FEAP zusammen mit dem ASC der EK eine Liste von Indikatoren für die ökologische Nachhaltigkeit 4 vorgelegt. Diese Indikatoren könnten die von der Gemeinsamen Forschungsstelle in ihren "Indikatoren für eine nachhaltige Aquakultur in der Europäischen Union "5 vorgeschlagenen Indikatoren ergänzen. Bei der Betrachtung der sozioökonomischen Indikatoren für die Entwicklung des Aquakultursektors sollten der ERH und die EK jedoch berücksichtigen, dass aufgrund der üblichen Verzögerungen bei der Genehmigung von Aquakulturanlagen und der Tatsache, dass die Fischproduktionszyklen aus biologischen Gründen Jahre dauern, immer eine beträchtliche Zeitspanne von Jahren zwischen der Genehmigung eines Projekts und dem Verkauf der Erzeugnisse auf dem Markt liegt. Es sollten Frühindikatoren für das Wachstum der Aquakultur definiert und verwendet werden, um die Wirksamkeit der Aquakulturpolitik und -finanzierung kurzfristig vorhersehen zu können.
Die Aquakulturproduktion in der EU stagniert trotz Förderung
EU Rechnungshof moniert diese Entwicklung
Die Aquakultur ist ein wichtiges Element der blauen Wirtschaft in der EU und kann, wenn sie nachhaltig betrieben wird, als Proteinquelle mit einem geringeren CO2-Fußabdruck dienen. Der Rechnungshof stellte fest, dass der strategische Rahmen der EU für die Aquakultur in den letzten Jahren verbessert wurde. Einige wichtige nationale Umweltstrategien tragen der Aquakultur jedoch nicht angemessen Rechnung, und Raumplanung und Genehmigungsverfahren der Mitgliedstaaten behindern nach wie vor das Wachstum der Aquakultur. Auf eine umfangreiche Aufstockung der für die Aquakultur im Zeitraum 2014–2020 verfügbaren EU-Mittel folgten eine relativ geringe Mittelausschöpfung und wenig anspruchsvolle Projektauswahlkriterien. Die Aquakultur in der EU verzeichnete in diesem Zeitraum wenig Wachstum, und es gibt keine zuverlässigen Indikatoren, um die Nachhaltigkeit des Sektors zu überwachen oder den Beitrag der aufgestockten EU-Mittel zu verfolgen.
Der Bericht des Rechnungshofs sowie die Antwort der Kommission sind als Download (deutsch) beigefügt.
Europäischer Meeres-/Fischerei- und Aquakulturfonds wird in Bayern fortgeführt und verbessert
17,7 Mio. € stehen bereit
Erfolgreiches Fischerei-Förderprogramm wird fortgesetzt und weiter verbessert
München – In Bayern hat die Fischereiwirtschaft eine lange Tradition. Rund 10.000 Familienbetriebe bewirtschaften seit Generationen die Gewässer im Freistaat. Neben der Versorgung mit gesunden regionalen Lebensmitteln in hervorragender Qualität hat gerade auch die Teichwirtschaft eine enorme Bedeutung für Biodiversität und Landschaftsbild. Bayern steht seit jeher fest an der Seite seiner Fisch- und Teichwirte. Mit dem Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) ist nun ein neues Förderprogramm gestartet.
"Wir unterstützen die Betriebe dabei, in eine nachhaltige Zukunft zu investieren. Mit dem erhöhten Fördersatz für Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter unter 40 Jahren wollen wir vor allem die junge Generation anspornen, Betriebe zu übernehmen und weiterzuführen. In Bayern ist die traditionelle Fischerei- und Teichwirtschaft fest verwurzelt und das soll auch so bleiben," so Agrarministerin Kaniber.
Der Ministerin zufolge stehen für die Förderung EU- und Landesmittel in Höhe von 17,7 Millionen Euro bereit. Neben der Erhöhung der Förderbeträge pro Betrieb wird vor allem der Fördersatz für Schutzmaßnahmen gegen fischfressende Wildtiere angehoben. Zukünftig werden zum Beispiel für Fischotterzäune oder Abwehrnetze gegen Kormorane 60 Prozent Zuschuss ausbezahlt.
Schutzmaßnahmen sind aber nicht überall möglich oder wirtschaftlich sinnvoll. "Bei ernsten Schäden durch Fischotter müssen wir in Gebieten, in denen der Erhaltungszustand dieser Art nicht gefährdet ist, weitergehende Maßnahmen ergreifen. Indem wir die rechtlichen Rahmenbedingungen für Entnahmen schaffen, ohne dabei den Artenschutz zu missachten, setzen wir ein klares Zeichen. Wir stehen hinter unseren Betrieben und wollen unsere bayerische Teichkulturlandschaft erhalten.", stellte die Ministerin klar.
Der EMFAF ist das Nachfolgeprogramm des jetzt zu Ende gehenden Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), das aus Sicht der Staatsregierung ein großer Erfolg war. So wurden in den Jahren 2016 bis 2023 in Bayern 861 Vorhaben mit einer Investitionssumme von insgesamt über 29 Millionen Euro bewilligt, mit einem Schwerpunkt im Bereich der Aquakultur. Knapp 72 Prozent aller Vorhaben wurden von Fischzucht- und Teichwirtschaftsbetrieben beantragt. Mit dem EMFF-Programm konnten in der vergangenen Förderperiode insgesamt 15 Millionen Euro Zuwendungen für überbetriebliche und betriebliche Vorhaben bewilligt werden. 75 Prozent davon stammen aus EU-Mitteln, 25 Prozent übernimmt der Freistaat. Damit wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, um den Fischerei- und Teichwirtschaftsbetrieben zukunftsweisende Investitionen zu ermöglichen, beispielsweise der Aufbau von Direktvermarkungen.
Die Bayerische Staatsregierung hat das EMFF-Programm zudem genutzt, um den Teichwirtschaftsbetrieben mit einer eigens konzipierten "Krisenbeihilfe" zu unterstützen. Damit konnten die Kostensteigerungen, die der Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöst hatte, teilweise ausgeglichen werden. Dafür hatte die EU-Kommission die EMFF-Verordnung extra geändert. Bayern hat als eines von sieben Bundesländern diese Möglichkeit ergriffen und eine eigene Richtlinie für derartige Ausgleichszahlungen erlassen.
Neben den betrieblichen Investitionen wurde aus dem EMFF auch die Entwicklung von vier sogenannten Fischwirtschaftsgebieten (FLAG) gefördert, die besonders stark durch Teichwirtschaft geprägt sind. In Bayern waren das in der vergangenen Förderperiode die Landkreise beziehungsweise Fischwirtschaftsgebiete Tirschenreuth, Schwandorf, Ansbach und Aischgrund.
Aquakulturinfo - Das Informationsportal zur Aquakultur des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei
Copa Cogeca (General Confederation of Agricultural Cooperatives) vertritt die Interessen der Agrar-, Forst- und Fischereigenossenschaften bei der Entscheidungsfindung auf EU-Ebene.
AAC (Aquaculture Advisory Council) berät die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten in allen Rechtsfragen rund um Fischerei und Aquakultur.
FEAP (Federation of European Aquaculture Producers) ist die Stimme der professionellen Fischerei und Aquakultur in Europa.
Im Mittelpunkt der Arbeiten des FLI stehen die Gesundheit und das Wohlbefinden landwirtschaftlicher Nutztiere und der Schutz des Menschen vor Zoonosen, d. h. zwischen Tier und Mensch übertragbaren Infektionen.
Young fishermen
2020 war alles anders. 2020 haben sich viele (gezwungene) Veränderungen und Innovationen ergeben. Dazu zählt im Fischereibereich die Gründung der Young Fishermen (YFM). Als Arbeitsgruppe im Verband der Deutschen Binnenfischerei und Aquakultur (VDBA) stehen sie in den Startlöchern, um ihre Zukunft in der Fischzucht & Fischerei selbst mitzugestalten.